Zur Person Georges Perec wurde als Sohn jüdischer Einwanderer aus Polen 1936 in Paris geboren. Der Vater starb im Krieg, die Mutter wurde in Konzentrationslager deportiert. Das Kind wuchs bei Verwandten auf. Perec studierte Geschichte, Literatur und Soziologie an der Sorbonne, ohne Abschluß. 1958/59 leistete er Militärdienst, 1961 lebte er in Tunis. Für seinen ersten Roman ›Les Choses‹, (›Die Dinge‹), erhielt Perec 1965 den prix Renaudot. Die Erzählung ›Quel petit vélo à guidon chromé au fond de la cour?‹, (›Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof?‹) erschien 1966. Perec gehörte seit dieser Zeit der Pariser Gruppe OuLiPo an, ›Ouvroir de Littérature Potentielle‹, (›Werkstatt für potentielle Literatur‹). 1969 erschien ›La Disparition‹ (›Anton Voyls Fortgang‹), ein Roman ohne den Buchstaben e, 1972 ›Les Revenentes‹, (›Dee Weedergenger‹), mit e als einzigem Vokal. Für ›La Vie mode d’emploi‹, (›Das Leben Gebrauchsanweisung‹) erhielt Perec 1978 den prix Médicis. Erst dieser Erfolg ermöglichte ihm, den Brotberuf in einem medizinischen Archiv aufzugeben. Georges Perec schrieb auch Theaterstücke, Hörspiele, Drehbücher, Kreuzworträtsel. Er starb 1982.
Die Sendung
Nestor Xaidis liest das erste Viertel von Georges Perecs
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Erzählung ›Was für ein kleines Moped mit verchromter Lenkstange steht dort im Hof?‹ in der Übersetzung von Eugen Helmlé Aufnahme 24. 5. 1967, Funkhaus Halberg, RT 3 Sprecher Nestor Xaidis Aufnahmeleitung Nestor Xaidis Erstsendung 15. 6. 1967, 21.15-21.50 Uhr, SR 2, Reihe ›Donnerstagsstudio Literatur‹
Inhalt 00:00 ›Da war ein Kerl…‹ 05:53 ›Aber da auf einmal…‹ 13:40 ›Nun, das mindeste…‹ 19:09 ›Unterdessen nahmen wir…‹ Ein weiteres Stück der Erzählung ist zu hören in der Sendung ›Begegnung in Saarbrücken. Georges Perec, Paris, und Eugen Helmlé, Saarbrücken‹ von 1969.
Im Druck Georges Perec, ›Quel petit vélo à guidon chromé au fond de la cour?‹ erschien 1966 in Paris bei Éditions Denoël, Reihe ›Les Lettres Nouvelles‹. In deutscher Sprache kam das Buch zuerst 1967 in der Übersetzung von Henryk Keisch in Berlin/DDR heraus. Die Übertragung Eugen Helmlés wurde 1970 im kleinen ›verlag für neue literatur‹ in Hof gedruckt. Sie ist heute, von der gelesenen Fassung abweichend, im Manholt Verlag, Bremen, und bei dtv, München, erhältlich.
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